Das Ende der Nacht

Weit vor dem für den Fahrer einsehbaren Bereich bewegt sich etwas am Straßenrand. Fußgänger oder Wild – in der Dunkelheit ist das nicht genau erkennbar. In dieser Situation hilft der neue Nachtsichtassistent von Porsche.

Die LED-Matrix-Scheinwerfer des Porsche Panamera tauchen die nächtlichen Landstraßen in taghelles Licht. Der Gran Turismo ist mit aktivem Dauerfernlicht unterwegs: dem Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus). Das intelligent gesteuerte Flutlicht reicht bis zu 200 Meter in die Nacht hinein. Zugleich blickt der Nachtsichtassistent 100 Meter weiter in die Dunkelheit. Dort erkennt er Menschen und größere Tiere, die noch nicht im Scheinwerferlicht zu sehen sind – und warnt den Fahrer frühzeitig. Der kann den Porsche dank des Assistenzsystems frühzeitig abbremsen und langsam an der Gefahrenstelle vorbeifahren.

So funktioniert der Nachtsichtassistent: Eine Wärmebildkamera in der Front des Panamera registriert die Infrarotstrahlung, die jedes lebende Objekt abgibt. Über ein Steuergerät wird daraus ein sogenanntes Wärmedifferenzbild errechnet und in das rechte Display („Car & Info“) der Instrumente eingespeist. Sobald die Wärmebildkamera Personen oder Tiere registriert, werden sie in dem ansonsten schwarz-weißen Bild deutlich erkennbar gelb umrahmt. Der Fahrer nimmt diese farblichen Veränderungen intuitiv wahr und ist vorgewarnt. Wird die Situation als Gefahr eingestuft, wechselt die Markierung von Gelb auf Rot. Selbst wenn in besagtem Display eine andere Funktion des Porsche Communication Managements (PCM) aktiv ist, blendet das PCM im Gefahrenmoment automatisch das Bild des Nachtsichtassistenten ein. Für den Fahrer nicht spürbar werden parallel die Bremsen vorkonditioniert, um den Porsche schnellstmöglich verzögern zu können. Zugleich erscheint links vom Drehzahlmesser im Anzeigeinstrument „Speed & Assist“ ein Symbol mit einer Fußgänger- oder Tierwarnung.

Das System ist also in der Lage, zwischen Mensch und Tier zu differenzieren. Das ist wichtig, weil insbesondere Wildtiere unberechenbar sind. Gleichzeitig erfolgt eine akustische Warnung. Über das PDLS Plus werden Fußgänger dreimal kurz angeblitzt (Matrix-Beam-Funktion), sobald sie der Nachtsichtassistent als gefährdet einstuft. Sie nehmen diesen Blitz kaum wahr, werden vom Fahrer aber deutlich besser gesehen. Tiere leuchtet das PDLS Plus dagegen nicht an; sie könnten aufgeschreckt und dadurch erst recht zur Gefahr werden.

Der Nachtsichtassistent schaltet sich bei Dunkelheit automatisch ein und ist bis zu einer Geschwindigkeit von 250 km/h aktiv. Deaktiviert wird in Stadtgebieten automatisch die Tierwarnung, um Fehlmeldungen, beispielsweise durch angeleinte Hunde, zu vermeiden. Technische Wärmequellen wie der Motor eines gerade abgestellten Motorrades lassen den Nachtsichtassistent indes jederzeit kalt.

Thomas Fuths
Thomas Fuths