Auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg verwies der 22-jährige Schweizer Jeffrey Schmidt am Sonntag Christian Engelhart (D/MRS GT-Racing) und Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing) auf die Plätze zwei und drei. „Wir sind nicht gerade optimal in die Meisterschaft gestartet und deshalb freue ich mich jetzt umso mehr über meinen Sieg. Auch für das neu gegründete Team Lechner Huber Racing, für das ich in diesem Jahr starte. Das Rennen kam mir vor wie eine Ewigkeit, denn wenn man allein in Führung liegt, macht man sich tausend Gedanken“, sagte Schmidt, nachdem er freudestrahlend aus seinem Porsche 911 GT3 Cup ausgestiegen war und voller Euphorie sogar auf’s Dach kletterte.

Die Zuschauer sahen ein Rennen mit spannenden Positionskämpfen und einem überlegenen Sieger. Schmidt zog sofort nach dem Erlöschen der Ampel an Pole-Sitter Engelhart vorbei. „Sowohl im Samstags- als auch im Sonntagsrennen hatte ich Probleme mit meinem Start. Das kann ich mir überhaupt nicht erklären, denn ich bin eigentlich ein guter Starter. Das müssen wir im Team analysieren“, erklärte Engelhart. Der Routinier aus Kösching konnte den zweiten Platz verwalten, während sich hinter ihm die beiden Porsche-Junioren Sven Müller (D/Konrad Motorsport) und Olsen ein heißes Duell lieferten.

Müller behält die Tabellenführung

Im dritten Umlauf zog Olsen an Müller vorbei. Immer wieder versuchte Müller ihn im 18 Runden umfassenden Rennen zu überholen, doch es gelang ihm nicht. „Ich hatte im Unterschied zu Sven neue Reifen drauf und konnte ihn gut überholen. Dann war mein Ziel, ihn hinter mir zu halten und das hat auch ganz gut geklappt“, sagte Olsen. Mit drei Siegen im Gepäck liegt Müller jedoch nach vier von 16 Rennläufen noch mit 74 Punkten an der Spitze der Gesamtwertung. „Mit einem Sieg und einem vierten Platz konnte ich an diesem Wochenende wichtige Punkte holen. Da ich nicht auf neuen Reifen unterwegs war, hatte ich im Sonntagsrennen zu Beginn nicht die Pace“, analysierte Müller.

Hinter ihm rangiert Engelhart mit 63 Zählern vor Olsen (56), der damit auch die Rookiewertung anführt. In der Wertung für Amateure belegt der Niederbayer Wolfgang Triller (Team Huber Lechner Racing) momentan den ersten Platz. Prominente Gäste übergaben in Hockenheim die Pokale: Albrecht Reimold, Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik, überreichte ebenso die Trophäen wie die Porsche-Markenbotschafter Marcel Nguyen und Richy Müller. An diesem Rennwochenende immer mit dabei war YouTuber Luca (ConCrafter). Er wird in der kommenden Woche ein Video über seine Erlebnisse im Renntaxi mit Jeffrey Schmidt und beim Gaming im Porsche-Rennsimulator auf seinem YouTube-Channel veröffentlichen.

Im dritten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland siegte Porsche-Junior Sven Müller.  Dem 24-Jährigen aus Bingen gelang es, sich direkt nach dem Start mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup an die Spitze zu setzen. Bis zum Rennende gab er die Führung nicht mehr ab. Auf den Plätzen zwei und drei kamen Christian Engelhart und Jeffrey Schmidt ins Ziel. „Das war eines der spannendsten Rennen, das ich je gefahren bin. Beim Start konnte ich total viel rausholen, denn ausnahmsweise wurde durch eine Flagge gestartet. Die Fahrer hinter mir waren auf neuen Reifen unterwegs und da musste ich mich ganz schön zur Wehr setzen. Mein dritter Sieg in Folge. Da bin ich sehr zufrieden“, sagte Müller.

Sven Müller, 911 GT3 Cup, Porsche Carrera Cup Deutschland, Hockenheimring, 2016, Porsche AG
Sven Müller in seinem 911 GT3 Cup

Pole-Sitter Engelhart zeigte sich etwas irritiert, als plötzlich der Start per Flagge und nicht per Startampel freigegeben wurde. Diesen Moment nutze Müller, um an dem MRS-Piloten vorbei zu ziehen und in Führung liegend in die erste Kurve einzubiegen. Doch Engelhart gelang es, sich schnell wieder an Müller heranzuarbeiten und er begann ihn ab dem fünften Umlauf immer wieder zu attackieren. Von diesen Manövern profitierte Schmidt, der näher auf Engelhart aufschließen konnte. In der neunten Runde gelang es dem Schweizer kurzzeitig an Engelhart vorbei zu ziehen, allerdings setzte Hockenheim-Spezialist Engelhart sofort einen Konter und eroberte sich den zweiten Platz zurück. „Der Start hat es entscheiden. Die Ampel war ausgefallen und ich reagierte zu spät. Dann versuchte ich ein paarmal an Sven vorbeizukommen, aber das ging nicht“, erklärte Engelhart.

Müller, Engelhart und Schmidt setzen sich ab

Auf der 4,574 Kilometer langen Rennstrecke setzten sich Müller, Engelhart und Schmidt ab und nahmen später auf dem Podium die Pokale aus den Händen des Porsche-Vorstands für Produktion und Logistik Albrecht Reimold entgegen. Hinter den Top drei platzierte sich Luca Rettenbacher (A/Konrad Motorsport) als bester Rookie auf Platz vier, der Australier Nick Foster (KÜS Team75 Bernhard) wurde Fünfter. Der Ire Ryan Cullen (Konrad Motorsport) überquerte als Sechster die Ziellinie.

Das Fahrzeug von Porsche-Junior Dennis Olsen (N/Team Lechner Huber Racing) wurde bei einem Kontakt mit einem anderen Fahrer in einen Dreher gezwungen. „Ich spürte, wie ich angeschubst wurde und konnte das Auto nach dem Dreher noch abfangen. Dann wurde ich von hinten getroffen und die Aufhängung brach. Ich musste das Auto an der Box abstellen“, sagte Olsen. In der Gesamtwertung führt Müller nach drei Läufen mit 60 Punkten vor Engelhart (45) und Olsen (40).

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