Sein Motto „Pain is temporary, pride is forever“ geht unter die Haut. Der Porsche-Markenbotschafter trägt es über der Brust – als Tattoo.

Sie sind tätowiert und tragen eine Undercut-Frisur. Wird Turnen immer cooler?
Ich gehöre zu einer engagierten Generation, die bestimmt auch etwas mehr frischen Wind ins Turnen gebracht hat.

2012 haben Sie bei Olympia in London zwei Mal Silber geholt. 2016 in Rio gehörten Sie zu den Favoriten am Barren. Warum hat es nicht zu einer Medaille gereicht?
Man braucht beim Turnen immer ein bisschen Glück. Es ist eben eine subjektive Sportart. Aber ich weiß, dass meine Übung am Barren inhaltlich und bezüglich der einzelnen Figuren zu den Top-Übungen auf der Welt gehört. Also nehme ich die Erfahrungen von Rio als Motivation mit, um in Zukunft noch ein bisschen besser zu werden.

Wovor haben Sie beim Turnen am meisten Respekt?
Alles ist eine Sache der Vorbereitung. Ich bin mir der Risiken, die der Sport mit sich bringt, sehr bewusst. Aber ich darf nicht mit Angst in die Halle gehen. Dann könnte ich gleich aufhören. Ich versuche, mich optimal vorzubereiten. Man muss immer abwägen zwischen Risiko und Stabilität. Und so muss man seine Übungen aufbauen. Das Verhältnis muss einfach passen.

Ihr Körper ist extrem leistungsfähig. Setzt Ihnen der Verstand die Grenzen?
Früher habe ich mir gar keine Gedanken über die Schwierigkeitsgrade gemacht und einfach alles ausprobiert. Aber je älter man wird, desto mehr denkt man darüber nach, ob das sinnvoll ist, was man da macht oder nicht.

Können Sie sich eine Welt ohne Magnesia an den Händen vorstellen?
Schwierig. Mit vier Jahren stand ich zum ersten Mal in der Halle. Turnen wird stets ein Teil meines Lebens sein. Ich werde das nicht immer hauptberuflich machen können, aber ich würde nach meiner aktiven Karriere sehr gerne eine kleine Trainerstelle übernehmen.

Wie lange werden Sie noch Leistungssportler sein?
2019 ist die Turn-Weltmeisterschaft in Stuttgart. Ein Heimspiel für mich, bei dem ich mich für Olympia 2020 in Tokio qualifizieren könnte. Dann noch die Medaille holen und ich kann mich zur Ruhe setzen.

Werden Sie dann Hobbyrennfahrer und machen die Nordschleife unsicher?
Vielleicht! Mein Cayman GT4 ist genau das richtige Auto für die Rennstrecke. Auf einem guten Level zu fahren, ist extrem schwer und erfordert viel Übung. Aber es macht mir sehr viel Spaß. Und wenn ich meine Karriere beendet habe, brauche ich ja neue Herausforderungen.

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